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Am Mittwoch bekam ich Besuch von sehr sympatischen, jungen Menschen der IGS-Friesland Nord.
Anlass unseres Treffens ist ein zurzeit auf der “IGS Friesland Nord” initiiertes Schulprojekt, an dem die
13. Klassen bis Mitte Dezember diesen Jahres eigene Projekte durchführen und anschließend in der Schule präsentieren.
Ein Schulprojekt umfasst dabei die Thematik “Drogenpolitik und Konsum im Schwerpunkt Cannabis” sowie
Fragestellung, ob Cannabis in der Bundesrepublik Deutschland legalisiert werden sollte oder nicht.
Ein wie ich finde höchst spannendes, aktuelles und kontroverses Thema, bei dem es viele Aspekte und
Meinungen gibt, welche sich für bzw. gegen die Legalisierung von Cannabis aussprechen;
diese Meinungsvielfalt halte ich auch für sehr wichtig.
Wer mich näher kennt, weiß, dass ich nicht rauche bzw. nie geraucht habe sowie strikt keine alkoholischen
Getränke trinke.
“Langweilig” mag eventuell der ein oder andere nun denken, aber diese eigenen Grundsätze haben sich im
Laufe der Zeit für mich persönlich ergeben und taten bisher der Stimmung auf Veranstaltungen keinen Abbruch. =D
In unserem Video-Interview ging es dabei u.a. um die Fragestellungen, welche Auswirkungen Drogen (illegal
sowie legal) auf unsere Kommunen haben, ob Alkohol und Zigaretten ein Problem darstellen, ob Cannabis als eine gefährliche Droge anzusehen sei sowie um die Grundsatzfrage, ob Cannabis in
Deutschland legalisiert werden sollte.
Zur letzten gestellten Frage hatte ich am selben Tag des Interviews über verschiedene “soziale
Plattformen” (Instagram, Facebook, Snapchat) mich hinsichtlich weiterer Meinungen und Ansichten erkundigt.
Es ist wichtig, zu jedem Thema alle Seiten zu kennen, um gut die Auswirkungen einer (politischen)
Entscheidung abwägen zu können.
Ich habe bis zum heutigen Tag viele Nachrichten zu der letzten Fragestellung erhalten, worüber ich mich
sehr gefreut habe. Herzlichen Dank dafür an dieser Stelle. ;-)
Meine persönliche Meinung zu dieser Fragestellung werde ich als Kommentar an diesen Beitrag
anfügen.
Ich habe mich sehr über diese bzw. Eure Interview-Anfrage gefreut und selbstverständlich gerne
zugesagt.
Gleichzeitig hatten wir im Anschluss an das Interview noch Zeit, gemeinsam/zusammen über einzelne
politische Themen und vor allem über persönliche Anliegen rund um unsere Stadt zu sprechen.
Auf alle Fälle konnte ich einige Anregungen sowie Kritikpunkte mitnehmen und erfahren, wie Politik in
Schortens auf unterschiedliche Art und Weise wahrgenommen wird.
Dabei gilt es stets, auch "junge Menschen" für die Politik zu begeistern bzw. sie aktiv hinsichtlich
ihrer Anliegen auch zu unterstützen. ;-)
Mir hat das Interview wirklich sehr viel Spaß gemacht und wünsche Euch für das Schulprojekt viel Erfolg.
;-)
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Maximilian Striegl (CDU) (Donnerstag, 25 Oktober 2018 13:53)
Meine persönliche Meinung zur Frage “Cannabis-Legalisierung: Ja oder Nein?”:
Nach der mir gegenwärtig bekannten Gesetzeslage ist es seit 2017 erlaubt, aus wissenschaftlichen und medizinischen Gründen Cannabis zu verwenden bzw. in der Bundesrepublik Deutschland zu erhalten.
Dies halte ich insofern für in Ordnung, da bei medizinischen Gründen die Verwendung von Cannabis unter ärztlicher Aufsicht geschieht bzw. verordnet wird, das Produkt einer Kontrolle unterlag und nur durch einen Arzt verschrieben werden kann, um zum Beispiel starke Schmerzen eines Patienten lindern zu können.
Hierzu habe ich auf der Seite des "Deutschen Bundestages" folgenden Beitrag gefunden: https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2017/kw03-de-betaeubungsmittel/487044
Nach langem Abwägen der Vor- und Nachteile und einigen Gesprächen habe ich am Ende eine ablehnende Haltung gegenüber der "weiteren" Legalisierung bzw. der kompletten Ausweitung der Legalisierung von Cannabis entwickelt.
Zum Einem habe ich mir die Frage gestellt, ob unser “Markt” ein weiteres Produkt, zusätzlich zu Tabak und Alkohol, erhalten sollte, welches hauptsächlich den Zweck verfolgt, den eigenen Körper zu stimulieren oder kurzzeitig einen anderen Zustand des eigenen Befindens zu erreichen.
Dem stehe ich ablehnend gegenüber.
Gleichzeitig empfinde ich, dass die (gesundheitlichen) Risiken noch nicht vollständig erforscht sind und noch nicht hinreichend abgeschätzt werden können nach meinem gegenwärtigen Kenntnisstand.
Im Präventionsrat der Stadt Schortens, in dem ich ebenfalls Mitglied bin, erhielten wir am Anfang diesen Jahres einen eindrucksvollen Vortrag eines Kriminalhauptkommissars der Polizeiinspektion “Wilhelmshaven/Friesland” zum Thema “Cannabis”.
Hierbei wurde uns die Information vorgestellt, dass die (regelmäßige) Einnahme von Cannabis psychische Krankheiten verursachen könne; eine Entwicklung, welche bereits in den Niederlanden stark ausgeprägt sei.
Gleichzeitig könne Cannabis die Hemmschwelle senken, weitere (gefährlichere) Drogen auszutesten, deren sogenannter THC-Gehalt höher liegt. Cannabis sei daher aus der Sicht des Kriminalhauptkommissars als eine "Einstiegsdroge" anzusehen.
Das dieses Risiko nicht auf jeden zutreffen wird, ist natürlich richtig. Dennoch stellt es in meinen Augen ein Risiko bzw. ein Unsicherheitsfaktor dar, welches nicht “außer Acht” gelassen werden sollte.
Gründe, die für eine Legalisierung von Cannabis sprechen, sind dabei zum Beispiel die "staatliche Kontrolle" und die "Erhöhung und Gewährleistung der Qualität von Cannabis" durch staatliche Behörden / durch eine gesetzliche Regelung.
Die Entlastung der Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten stelle bei dieser Diskussion hierbei ein weiteres Pro-Argument dar, da der Besitz von Cannabis bei einer "kompletten Legalisierung" seine strafrechtliche Relevanz verlieren würde.
Allerdings wären unsere (Polizei-)Behörden dazu angehalten, die entsprechenden dann geltenden gesetzlichen Rahmenbedingungen bei einer kompletten Legalisierung auch stetig und regelmäßig zu überprüfen, wie beispielsweise die Einhaltung des Jugendschutzes (Altersfreigaben) etc., welches meiner Ansicht nach auch Ressourcen binden würde.
Diese Vorteile kann ich nachvollziehen sowie verstehen und doch komme ich immer wieder auf meine Eingangsfrage zurück, welchen Zweck, außer dem wissenschaftlichen und medizinischen Zweck, bei einer "kompletten" Legalisierung Cannabis erfüllen soll.
Das gegenwärtige Prinzip bzw. die gegenwärtige gesetzliche Regelung seit 2017, Cannabis lediglich aus medizinischen Gründen in Krankenhäusern bzw. von z.B. unsere Ärztinnen und Ärzte kontrolliert verschrieben zu bekommen, halte ich, wie oben beschrieben, für in Ordnung und vertretbar, da hier Cannabis helfen soll.
Darüber hinaus, sprich das Einnehmen von Cannabis ohne gesundheitlichen Hintergrund bzw. ohne es von einer Ärztin oder einem Arzt verschrieben zu bekommen; damit kann ich mich persönlich nicht anfreunden, aufgrund des mir fehlenden Sinns.
Ich halte es, wie in meinem Eingangsbeitrag ausgesagt, für absolut förderlich und notwendig, zu Thematiken und Anliegen alle Pro-und Contra Argumente zu kennen und gemeinsam zu diskutieren. ;)
Nur so können Entscheidung bestmöglich getroffen werden, da Risiken und Auswirkungen gut eingeschätzt werden können.
Aus diesem Grunde bin ich sehr daran interessiert, ob und welche weiteren Meinungen zu der o.a. gestellten Frage vorhanden sind und welche weiteren Punkte noch zusätzlich in dieser Diskussion berücksichtigt gehören. ;)